Am Samstag, den 14.06.2014 haben die Afghanen in einer Stichwahl ihren neuen Staatspräsidenten gewählt, der Hamid Karzai nach 13 Regierungsjahren folgen wird. Abdullah Abdullah und Ashraf Ghani treten gegeneinander an, zwei Kontrahenten, die gegensätzlicher nicht sein können: Diplomat gegen Technokrat, Akademiker gegen Charismaten, Traditionalist gegen Modernisierer. Abdullah wird die besten Chancen auf den Einzug in den Arg (Präsidentenpalast) eingeräumt, weil er im ersten Wahlgang 44% der Stimmen erhielt, während Ghani mit 33% den zweiten Platz belegte. Diese Stichwahl ist als eine Stärkung der jungen Demokratie zu bewerten, denn zum ersten Mal in der afghanischen Geschichte wird die Staatsmacht aufgrund von freien Wahlen übergeben.
Doch wer sind eigentlich Abdullah Abdullah und Ashraf Ghani?
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Abdullah Abdullah (geb. 1960 in Kabul) war Sprecher des legendären Widerstandsführers Ahmad Shah Massud, der gegen die sowjetische Besatzung und das barbarische Regimes der Taliban kämpfte. Er gehört zu der Mujaheddin-Allianz. Abdullah war von 2001 – 2005 Außenminister und gilt als umgänglicher Staatsmann, der eine ausgleichende Politik sucht. Seine Wählerschaft kommt überwiegend aus dem Norden des Landes, wo die meisten Tadjiken leben.
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Ashraf Ghani (geb. 1949 in Logar) ist ein früherer Weltbank-Ökonom, war einer der Architekten der Bonner Afghanistan-Konferenz und wurde später afghanischer Finanzminister (2002- 2004). Ashraf Ghani gilt ein Technokrat, der nicht gewillt ist, über seine politischen Positionen zu verhandeln, und verfügt über starke Durchsetzungskraft. Seine Wählerschaft liegt bei den Reform orientierten Afghanen und in den paschtunischen Gebieten in Süden und Südosten des Landes. Ashraf Ghani verließ 1977 das Land, promovierte an der Columbia-University (USA) und kehrte nach dem Sturz der Taliban nach Afghanistan. Insgesamt bleibt spannend, für welche Persönlichkeit und Politik sich das afghanische Volk entscheidet.
David Majed, Kabul
Montag, 16. Juni 2014
Freitag, 13. Juni 2014
Dienstag, 10. Juni 2014
Ein Sportwagen im Schnee in Kabul
Sher Ahmad, Mahboobs Vater, ist ein großer Liebhaber westlicher Autos. Jedes Mal, wenn er - als Mahboob klein war - für seinen Minister nach Deutschland fliegen musste, überführte er auf dem Rückweg ein Auto nach Kabul. Die Strecke über Land war weit - sechstausend Kilometer - und gefährlich, aber es machte ihm Freude.
Wir sehen hier das Vorbild für diese Leidenschaft, Davids Vater, in den Siebzigern, in einem seiner Lieblingsautos, einem Karmann Ghia, etwa 1974, im Schnee in Kabul. In vielen anderen Aspekten unterscheiden sich Davids und Mahboobs Vater allerdings gewaltig. So war Davids Vater mit der Familie zusammen ausgewandert, im Jahr 1984. Mahboob und seine Mutter fliehen bereits 1979, im Herbst, wenige Wochen vor der Invasion durch die Sowjetunion.
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