Dienstag, 6. Mai 2014

Vorläufiges Wahlergebnis & Blumenfeste in Afghanistan

Jetzt steht das vorläufige Ergebnis fest: Abdullah Abdullah erreicht fast 45%, gefolgt von Ashraf Ghani mit 32%. Abdullah ist überraschender Sieger der Wahlen. Er gewann in meisten Provinzen, eines seiner starken ist Parwan - unweit von Kabul.
In Parwan kamen letzte Woche Menschen aus der Umgebung zusammen, nicht aber um politischen Wahlkampf zu machen, sondern das Blütenfest des Judabaumes (mele arghawan) zu weihen. Afghanistan feierte vor den Kriegen viele Frühlingsfeste im ganzen Land. Der berühmteste war und ist Red-Flower-Fest (mele gule sorkh), das ganz besonders in Mazar-i-Sharif zum Nauroz gefeiert wird.    Menschen kommen von nah und fern.
Nach der Tradition glauben die Afghanen, dass das Fest Segen in Form von Freude, Frieden und Freundschaft bringen wird. Außerdem soll die Ernte gut werden. Das Fest stammt aus vor-islamischer Zeit und ist etwa 5000 Jahre alt. Insgesamt gibt es in Afghanistan unter anderem das Anar-Blüten-Fest (Granatapfel) in Kandahar und Nengarhar und das Tut-Fest (Maulbeeren) in Kapisa und Panjshir.
Die Menschen bereiten besondere Gerichte zu, machen ihre Häuser pikobello sauber. Die Männer gesellen sich draußen mit Freunden und Verwandten. Der Tee wird im Samowar gekocht, Süßigkeiten wie Ferni (eine Art Pudding) und Sambosa werden verzehrt. Jungen lassen Drachenflieger steigen. Mit traditionellen Instrumenten wie Harmonium und Tabla singen sie klassische und folklorische Lieder auf Dari, Pashto oder Indisch. Es wird den ganzen Tag gesungen und getanzt.Weil die Gesellschaft immer noch traditionell ist, bleiben die Frauen zuhause. Sie tun sich mit Nachbarinnen, Freundinnen und nahen Verwandten zusammen. Sie probieren neue selbstgenähte Kleider an und zeigen ihre Schmuckstücke an, die ihre Ehemänner zuvor gekauft haben.

Bilder dazu findet man auf: www.tolonew.com
https://www.facebook.com/afghanistanstreets

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