Sonntag, 28. September 2014

Anahita Ratebzad - Erinnerungen an eine starke afghanische Frauenrechtlerin und Politikerin





Anahita Ratebzad, Kabul zu Beginn der 1980er


Anahita Ratebzad wurde wahrscheinlich im Jahre 1930 in der Nähe von Kabul geboren. Sie besuchte bis 1947 das Malalai-Gymnasium in Kabul. Sie erhielt dann ein Stipendium von der Chicago School of Nursing. Nach ihrer Rückkehr aus den USA leitete sie den Krankenpflegedient im Kabuler Frauenkrankenhaus. 1957 schrieb sie sich als Medizin-Studentin an der Kabuler Universität ein. 1963 schloss sie ihre Promotion mit Dr. med. ab. Damit war sie eine der wenigen Ärztinnen landesweit. 

Nach ihrem Studium widmete sie sich voll und ganz der Politik. 1965 erhielten die afghanischen Frauen zum ersten Mal das aktive und passive Wahlrecht. Sie stellte sich zur Wahl und wurde in das afghanische Parlament gewählt. Frauenförderung, Bildung für Alle und soziale Gerechtigkeit lagen ihr sehr am Herzen.  
Sie gründete die Demokratische Frauenbewegung, die sich in der männerdominierten Gesellschaft für die Stärkung der Rechte der Frauen einsetzte.


Kabul, Ende der 1970er


Kabul, Anfang der 1990er
Nach der Machtübernahme durch die kommunistischen Parteien 1978 wurde sie zur  Sozialministerin ernannt, danach war sie viele Jahre Bildungsministerin. Mit ihrer Unterstützung wurde erreicht, dass - zumindest in den Städten - Frauen in der Gesellschaft, in der Politik und in der Berufswelt gleichberechtigt behandelt wurden. Eine ihrer Errungenschaften war die Schaffung des Frauenministeriums, das bis heute besteht.

Nach dem Sturz der Sowjetunion 1992 verlor das kommunistische Regime den Kampf gegen die moslemischen Mujaheddin. Anahita Ratebzad floh zunächst nach Russland blieb bis 2001. Sie reiste 2001 in die Bundesrepublik ein und lebte bis zum ihren Tod in Deutschland.

Anahita Ratebzad war mit einem Hochschullehrer verheiratet und hatte drei Kinder.

Dr. Ratebzad, die wohl die einflussreichste Frau des 20. Jahrhundert in Afghanistan, hat am 07.09.2014 für immer die Augen geschlossen. 
Am 17.09.2014 wurde sie auf dem Kabuler Friedhof beerdigt.

1 Kommentar:

  1. Eure Infos müsst ihr aber nochmal überarbeiten... sie war nicht mit einem Hochschullehrer verheiratet sondern mit einem und dem ersten Professoren Afghanistans, der in den Saaten promoviert hat und danach in Afghanistan der Leibarzt des damaligen Königs war. Kein Hochschullehrer.
    Auch hat sie nicht ausschließlich, nach ihrer "Flucht" aus Afghanistan, in Russland gelebt. Auf Wikipedia findet ihr den englischen Eintrag zu ihrer Person. Da ist alles sehr korrekt.

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