Das Wetter ist bewölkt, es regnet. Die Straßen sind fast leer. Man muss lange warten, bis ein Auto durchfährt. Es ist nicht still, weil heute Freitag ist, sondern weil morgen ein neuer Staatspräsident gewählt wird. Die Menschen sind verängstigt und bleiben lieber zuhause.
Die Regierung hat aus Angst vor Anschlägen den Schulen und Universitäten eine Woche frei gegeben. Seit letztem Dienstag sind diese geschlossen und machen erst am kommenden Montag wieder auf. Es gab ja viele blutige Selbstmordanschläge auf die Gebäude der Wahlkommission und sogar im Innenministerium selbst, das eigentlich für die Sicherheit der Menschen sorgen soll. Das einzig Gute an diesen Wahlen ist, dass ein echter Wahlkampf durchgeführt wurde. Die Präsidentschaftskandidaten sind durch das ganze Land gereist – auch in Regionen, in denen die Taliban das Sagen haben, zum Beispiel in der Provinz Helmand -, und sie haben vor großen Menschenmengen gesprochen.
Am Ende haben sich drei Kandidaten durchgesetzt: Dr. Ashraf Ghani Ahmadzai (ehemaliger Finanzminister), Dr. Abdullah Abdullah (ehemaliger Außenminister) und Dr. Zalmai Rassul (ehemaliger Außenminister). Ob einer von ihnen die absolute Mehrheit erhält, ist stark zu bezweifeln. Daher ist eine weitere Runde zwischen den beiden Besten zu erwarten. Die Menschen im Land wollen das nicht. Denn es würde nicht nur viel Geld kosten, sondern die unsichere politische Situation fortsetzen, eine gute Zeit für die ultra-konservativen Taliban und Al-Kaida weiter mit Selbstmordanschlägen die Menschen in Atem zu halten.
Vielleicht löst man das Problem auf afghanische Weise und die drei erfolgreichsten Kandidaten einigen sich unter einander.
DM
Let´s hope for tomorrow.
Let´s hope for Afghanistan.
TL
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